Wohnwagen Makeover: Vorher-Nachher unserer Wohnwagen Renovierung

Wir haben uns einen fast 35 Jahre alten Wohnwagen gekauft und komplett renoviert!

Doch erst einmal von vorn: wie sind wir überhaupt auf die Idee einer Wohnwagen Renovierung gekommen? 2015 waren wir drei Wochen mit einem Wohnmobil in Kanada unterwegs und davon total begeistert. Drei Jahre später entstand dann bei mir im Kopf die fixe Idee, einen alten Wohnwagen zu kaufen und zu renovieren. Wie genau ich darauf gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr… Das ist meist so mit all den verrückten Ideen, die ich immer hab (sorry Schatz)…

Hier seht ihr schonmal das Endergebnis
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Das allererste Foto von unserem Wohnwagen

Noch bevor ich Robert endgültig von dieser Idee überzeugt hatte, hab ich bei Ebay Kleinanzeigen schon nach alten Wohnwägen in der Umgebung geschaut und die ersten Besichtigungstermine vereinbart. Beim dritten Verkäufer hat auch direkt alles gepasst und ich war sofort verliebt in den kleinen süßen Wohnwagen der Marke Weltbummler, der vorher einem lieben alten Rentnerehepaar gehört hat. Wieder Zuhause angekommen, haben wir überlegt, was wir nun machen. Unser größtes Problem war nämlich unser Auto. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt nur unseren Kia Ceed, eine verhältnismäßig kleine Limousine mit 105 PS. Unsere Freunde und Eltern haben uns ausgelacht, als wir ihnen verkündet haben, dass wir damit einen Wohnwagen ziehen wollen.

Also haben wir online recherchiert und einige Erfahrungsberichte gelesen und entschieden, dass es schon gehen wird. 🙂 Immerhin ist unser Wohnwagen sehr klein und leicht. Wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg!

Eine Woche später, im Oktober 2018, haben wir den Wohnwagen gekauft, ihn auf den Namen Hubertus getauft, ein Freund mit Anhängerkupplung hat ihn zu uns nach Hause gefahren und so begann das Abenteuer Wohnwagen Renovierung!

Übrigens: wir haben es mit unserem Kia samt Wohnwagen bis nach Schweden, an die Ostsee und ins Tropical Island geschafft, bevor wir dann ein Jahr später unser größeres Auto gekauft haben. Der Grund dafür war aber die Geburt unserer Tochter und nicht der Wohnwagen. Trotzdem ist das Fahren jetzt natürlich deutlich luxeriöser.

Was haben wir für unsere Wohnwagen Renovierung bezahlt

Unser Wohnwagen hat 2200 € gekostet und wir haben ihn mit neuem TÜV privat über Ebay Kleinanzeigen gekauft. Vor dem Kauf haben wir einen Freund gebeten, ihn sich noch einmal anzuschauen und auf Schäden zu prüfen. Der Verkäufer hat uns noch ein bisschen Camping-Equipment mitgegeben, unter anderem Stühle und einen Grill.

Für den Einbau einer festen Anhängerkupplung haben wir rund 600 € bezahlt. Eine schwenkbare, wie wir sie mittlerweile bei unserem neuen Auto haben, kostet zwischen 800-1000 €.

Leider kann ich nicht mehr genau ausrechnen, was wir für den Umbau und die Wohnwagen Renovierung bezahlt haben. Ich schätze, insgesamt ist es mittlerweile irgendwas zwischen 2000-3000 €.

Wir hatten Glück und haben einen umzäunten Stellplatz für lediglich 60 € im Jahr ganz in unserer Nähe gefunden. Überdacht ist der leider nicht, aber wir haben eine große und dicke Abdeckplane gekauft und kommen damit gut über den Winter.

Bis jetzt waren wir einmal beim TÜV, dort wurde festgestellt, dass der Unterrahmen angebrochen ist. Das haben wir für rund 300 € reparieren lassen. Neue Räder mussten auch schon drauf.

Wohnung Makeover – das haben wir alles gemacht

Am Anfang haben wir die Stoffverkleidung, Gardinen und Polster entfernt und direkt entsorgt. Im Bad hatten wir eine feuchte Stelle, die wir ausbessern und neu verkleiden mussten. Auch das alte Waschbecken und die alten Wasserkanister haben wir entsorgt. Eine Toilette war sowieso nicht vorhanden. Anschließend haben wir den ganzen Wohnwagen gründlich geputzt.

Danach haben wir mit Acryllack alles weiß lackiert. Aufs Schleifen haben wir verzichtet – die Fläche war einfach zu groß und außerdem hatten wir Angst, dass wir die alte Holzfolierung damit beschädigen könnten. Wir mussten dreimal streichen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Im Bad haben wir alle Wände und die Tür mit weißer „wasserdichter“ Folie beklebt.

Ein befreundeter Elektriker von uns hat sich den kompletten Stromkreis nochmal angeschaut und Robert alles erklärt. Anschließend haben wir neue Stromkabel für die Wasserpumpen verlegt, damit wir in der Küche und im Bad fließend Wasser haben. Ein neues Waschbecken wurde verbaut und anfangs hatten wir eine normale kleine Chemietoilette im Wohnwagen stehen, die wir zwei Jahre später durch eine selbstgebaute Trockentrenntoilette ersetzt haben (beste Entscheidung ever!). Die Decke im Bad wurde noch mit gemusterten Fliesenstickern verschönert, ein paar neue Haken und fertig war unser Bad.

Für unsere Fenster haben wir neue Verdunklungsrollos gekauft und neue Gardinen genäht. Auch das Bett wurde etwas umgebaut, da wir den alten hässlichen und unfassbar schweren Campingtisch loswerden wollten. Die einzelnen Polster für das Bett haben wir aus großen Schaumstoffmatratzen zugeschnitten und die Bezüge selbst genäht.

Dieses Jahr haben wir vor unserer großen Reise nach Südfrankreich noch das alte Dachfenster ausgebaut und durch ein neues mit Ventilator ersetzt. Auch das war absolut die richtige Entscheidung und hat uns in drei Wochen bei täglich über 30° den A**** gerettet.

Ach und letztes Jahr musste noch ein neuer und schickerer Boden her. 🙂 Das ging, mit Hilfe von selbstklebendem Vinyl, verhältnismäßig einfach und schnell. Natürlich fallen uns immer Mal wieder ein paar Kleinigkeiten ein, wie neue Haken, ein Gewürzregal oder zusätzliche Regalbretter…

Unsere Campingausrüstung haben wir neu gekauft: Markise, Vorzelt, Vorzeltteppich, Tritt, Stühle, Tisch, Emaillegeschirr… Die Sachen, die nicht dauerhaft im Wohnwagen bleiben, nehmen wir immer von Zuhause mit, z.B. Wasserkocher und Toaster. In unserem Campingtagebuch findet ihr übrigens unsere große Packliste für Urlaube mit dem Wohnmobil und Wohnwagen.

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Welche Veränderungen planen wir noch

Das kommt ein bisschen darauf an, wie lange wir unseren Wohnwagen noch behalten können und wollen. Dieses Jahr im Herbst steht nämlich auch wieder TÜV an…

Bei so einem alten Wohnwagen geht ja immer mal etwas kaputt und unser Lack hat auch schon einige Gebrauchsspuren. Unseren Wasserhahn im Bad haben wir zum Beispiel schon dreimal ausgetauscht, weil er ständig wieder kaputt gegangen ist. Daher haben wir immer genügend Werkzeug dabei und können so einige Kleinigkeiten direkt im Urlaub reparieren.

Ich würde gern noch die Arbeitsplatte der Küchenzeile austauschen, denn die ist wirklich nicht sonderlich hübsch. Außerdem liebäugle ich schon eine Weile damit, Hubertus von außen neu zu lackieren. Mal schauen, was noch kommt… ich halt euch auf dem Laufenden. 🙂

2 Meinungen zu “Wohnwagen Makeover: Vorher-Nachher unserer Wohnwagen Renovierung

  1. Mario Schwarz sagt:

    Danke für den Blog. Gut zu wissen, dass in Ihrem Fall ungefähr 2000 bis 3000 Euro für den Umbau insgesamt ausgegeben wurden. Ich plane, meinen Wohnwagen auszubauen. Dafür suche ich mir die Tage noch eine erfahrene Tischlerei.

    • Stefan S. sagt:

      Sehr schön geschrieben. Ich habe einen Ähnlichen Wagen der auch schon über 30 Jahre alt. Boden musste ich auch reparieren. Beim Bad weiss ich noch nicht so richtig. Was sind die Vorteile der Trockentrenntoilette? Ich werde sie selten benutzen. Wenn ich sie doch brauche sollte Sie leicht zu reinigen sein. Bezüglich der Lackierung: Ich hatte Flugzeuglack genommen. Trocknet aber extrem langsam und ist schwer zu applizieren. Ich würde NFZ Lack nehmen. Der Deckt gut und der Verlauf ist eigentlich egal weil alte Wohnwagen aussen eh nich glatt sind. Ich würde ihn deshalb mit der Rolle auftragen.geht genauso. Wenn ihr möglichst wenig Staub drin haben wollt was man wegen der Struktur eh nicht sieht, dann müsst ihr aussen herum zudecken oder eine Kabkne mieten ( recht teurr). Als Farbe empfehle ich sowieso weiss. Aber weiss ist nich gleich weiss. Sehr hell ist Verkehrsweiss. Reinweiß ist etwas gelblich. So long, viel Spaß noch beim Schrauben, Malen etc. Vielleicht läuft nan sich ja mal über weg. Ich geh nächstes Jahr für längere Zeit, 1 -10 Jahre nach Portugal. Dasist ist es wärmer und etwas günstiger. Viel Spass euch.
      Viele liebe Grüsse noch auaäs Bayern
      Stefan

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