Kennst du das, wenn etwas so schön war, dass man gar nicht so gern daran zurückdenkt, weil es einen nur traurig macht, dass es vorbei ist?
Mir geht es bei fast allen unserer Urlaube so…
Vielleicht fällt es mir deshalb auch so schwer, Teil 2 des Beitrags über unsere Flitterwochen in Bali zu schreiben. Denn schön war’s – wunderschön! Und da der nächste Urlaub in den Sternen steht, denk ich aktuell ungern über die Ferne nach. Aber ich bin euch diesen Beitrag schuldig und mich haben mittlerweile schon so viele danach gefragt, dass es mir schon ziemlich peinlich ist, dass er erst jetzt, fast ein Jahr nach dem Urlaub, fertig geworden ist.
Flitterwochen auf Bali (Teil 1) – Don’t worry, be happy
Nochmal zur Erinnerung: im September 2017 haben wir unsere Flitterwochen nachgeholt und fast 4 Wochen auf der paradiesischen Insel Bali verbracht. Dabei sind wir mit unseren Trolleys von Homestay zu Homestay gezogen.
Jaja, wir sind solche sogenannten Trolley-Touristen, die von den Backpackern gewöhnlich belächelt werden. Aber ganz ehrlich, ich bin viel zu winzig für so einen riesigen Rucksack und wenn ich den Rucksack meiner Körpergröße anpasse, passt da ja noch weniger rein als in meinen Trolley und ich kann mich so schon immer nicht entscheiden, was ich denn im Urlaub anziehen will… Wenn man 3 Paar hübsche Sandalen mitnehmen kann, wieso sollte man sich dann auf 1 Paar beschränken? Versteh ich nicht… 🙂
Teil 1 des Reiseberichts endete mit einem Ausflug auf die Tengalan Reisterassen und (am Tag danach) einer Fahrt in den Norden. Putu (unser Fahrer) und Rani (seine Freundin) haben uns am Abend des langen Ausflugs wieder zurück nach Ubud gebracht.
Eigentlich hatten wir eine Unterkunft mitten im Dschungel gebucht aber nunja… Ich will keine negative Stimmung verbreiten, deshalb erspare ich mir die Einzelheiten über diese Bungalowanlage (übrigens unsere mit Abstand teuerste Unterkunft des ganzen Urlaubs).
Wir haben eine Nacht dort geschafft und wissen jetzt, dass wir unser Schlafzimmer ungern mit Tieren teilen. Egal, von so etwas lassen wir uns auf keinen Fall die Stimmung vermiesen.
Ubud war so interessant, dass wir hier problemlos noch einen weiteren Tag verbringen konnten.
Schnorcheln in Ahmed
Anschließend sind wir in den Westen Balis gefahren: ins Schnorchelparadies Ahmed. Keiner von uns beiden war zuvor je schnorcheln gewesen, aber Leute: es war der Hammer!
Unser Bungalow war nur durch eine Straße und ein Restaurant vom Meer getrennt. Das Restaurant hat zu unserer Anlage gehört und hatten einen wundervollen Meerblick. Kaum angekommen, gab es erstmal Nasi Goreng und einen frischen Melonensaft. Danach haben wir uns in die Badeklamotten geworfen, unsere Schnorchelmasken geholt und losgelegt. Am Anfang waren wir etwas skeptisch. Da war einfach nur ein schmaler Strand und dann das Meer. Relativ unspektakulär. Und dann hat man den Kopf unter Wasser gehalten und BÄM! Überall bunte Fische und Korallen – wie in einem Aquarium und wir mitten drin.
Wir waren super begeistert und aufgeregt. Und die folgenden Tage haben wir mit Schnorcheln, am Strand rumliegen, Essen und Smoothie trinken verbracht.
3 Tage später ist Putu wieder von Kuta zu uns nach Ubud gefahren (2,5-3 Stunden), hat uns nach Sanur an den Hafen gebracht (2,5 Stunden) und ist zurück nach Kuta gefahren. Das Ganze hat, glaube ich, insgesamt 30 € oder so gekostet. Und um unsere Bootsüberfahrt nach Nusa Lembongan hat er sich auch noch gekümmert – der Gute!
Wie das halt so typisch ist in Bali, wartet man am Hafen dann schonmal 2 Stunden, bis das Boot losfährt, aber das stresst dort wirklich niemanden. Zack, eine frische Kokosnuss für jeden und die Stimmung bleibt oben.
Als erstes wurden unsere Koffer ins Speedboot transportiert und zwar von ein paar wirklich kleinen und schmalen balinesischen Männern, die sich jeweils 3-5 Koffer auf eine Schulter geladen haben und damit durchs Wasser gestakst sind. Hilfe!
Ich bekomme meinen Koffer kaum ein paar Treppenstufen hochgetragen und musste dabei zusehen, wie dieser, gemeinsam mit weiteren Koffern desselben Kalibers, auf der Schulter eines 1,60 m Mannes durchs Meer getragen wurde. Meine Sorge galt natürlich vorrangig meinen Klamotten, aber ein bisschen auch dem Mann. Hätte es als mutwillige Körperverletzung gegolten, wenn es das Gewicht meines Koffers gewesen wäre, was ihn zu Fall gebracht hätte? Lange Rede kurzer Sinn: es ist gut ausgegangen! Und das noch drei weitere Male, nämlich beim Aussteigen und bei der Rückfahrt.
Zu den sogenannten Nusa-Inseln gehören Nusa Lembongang (dort war unser Homestay), Nusa Ceningan (erreichbar über eine Brücke) und Nusa Penida (erreichbar mit dem Speedboot). Wir haben 4 Nächte auf der Insel verbracht und an unserem ersten Tag gleich zwei Roller ausgeliehen und die Gegend erkundet.
Über eine romantische alte Brücke konnte man nach Nusa Ceningan fahren, wir haben uns einfach treiben lassen und ein paar Spots aus unserem Reisführer besucht.
Am zweiten Tag waren wir schnorcheln. Wir sind ganz zeitig in der Früh gestartet und mit einer wirklich gruseligen Nussschale aufs Meer gefahren. Unser Guide konnte maximal 3 Worte englisch und zu allem Überfluss bin ich furchtbar seekrank geworden.
Eigentlich wollten wir Manta-Rochen sehen, aber wir hatten leider kein Glück. Dafür haben wir am wundervollen Dream Beach noch Scharen hübscher bunter Mini-Fische bewundert, die unser Guide mit schimmligem Brot angelockt hatte. Den restlichen Tag haben wir am Pool gechillt, Abends waren wir lecker essen: frisch gegrillten Fisch.
Unvergleichlich – Nusa Penida
Der dritte Tag war reserviert für Nusa Penida. Mit dem Speedboot sind wir übergesetzt und haben dabei ein nettes französisches Pärchen kennengelernt, denen wir auf Penida immer mal wieder über den Weg gelaufen sind. Dort angekommen haben wir uns wieder einen Roller ausgeliehen und sind losgebrettert.
Hier ein kurzer Service-Hinweis: das ging, weil wir zu dem Zeitpunkt schon seit 3 Wochen in Bali und öfter mit dem Roller unterwegs war. Auch wer in Deutschland Roller fährt, muss sich keine Gedanken machen. Wer allerdings sehr unsicher ist, sollte auf Nusa Penida vielleicht lieber doch über einen Mietwagen mit Fahrer nachdenken.
Das ist natürlich wesentlich teurer (40-50 € für einen Tag, 1 Roller ca. 8 € + 2 € Benzin), aber die Straßen sind wirklich unglaublich schlecht und das ist keine Übertreibung. Es gibt fast ausschließlich Schotterpisten mit vielen Schlaglöchern und Steinen.
Man kommt nur sehr langsam vorran und am Abend schmerzt der Rücken. 😉 Bei uns hat trotzdem alles super geklappt, aber am Anfang des Urlaubs wären wir überfordert gewesen.
Nusa Penida bietet wirklich unglaublich viele wunderschöne Spots! Alles konnten wir an einem Tag gar nicht sehen, deshalb haben wir uns die West-Süd-Hälfte vorgenommen. Zuerst waren wir am Kelingking Beach. Wie wundervoll die Aussicht dort ist – ich kann es immer noch nicht glauben! Oben zu stehen und diesen Blick zu genießen ist einfach atemberaubend. So schön, dass das Foto dem Moment nicht mal ansatzweise gerecht wird.
Anschließend sind wir zum Angel’s Billa Bong gefahren…
… und an den Broken Beach. Beide Spots liegen nur ein paar Meter Fußweg voneinander entfernt.
Klar, sind relativ viele Touristen unterwegs, aber das fällt nicht negativ auf. Zumindest nicht während unserer Reisezeit. Es verläuft sich ganz gut und an den besten Fotopunkten wechselt man sich eben ab. 😉
So bin ich zum Beispiel am Kelingking Beach, während ich auf Robert gewartet habe, mit einer zuckersüßen Balinesin ins Gespräch gekommen und wir haben uns bestimmt 10 Minuten über alles mögliche unterhalten. Am Ende habe ich sie gemeinsam mit ihren beiden Kumples noch mit unserer Sofortbildkamera fotografiert und ihnen das Foto geschenkt – darüber waren sie total aus dem Häuschen.
Unterwegs auf der Schotterpiste hat uns eine Einheimische Bananen verkauft. Sie wollte von uns einige deutsche Sätze lernen und hat sie sich in ein kleines Büchlein notiert, wo schon ganz viele andere Sprachen drin standen. Ich liebe solche Erlebnisse und auf Bali sind einfach alle Menschen so locker und unbeschwert, dass es eine wahre Freude ist.
Dort Zeit zu verbringen ist gut für die Seele und gut für die Stimmung.
Aufgrund der anstehenden Ebbe hatten wir auf Nusa Penida nur ein relativ kurzes Zeitfenster, bevor das letztes Boot zurück nach Nusa Lembongan gefahren ist. Wir sind nochmal fix an den Dream Beach gefahren und haben eine halbe Stunde Hardcore-Genießen gemacht, dann ging es schon wieder zurück.
Unsere Bali Reise endete mit einer Übernachtung in Kuta, in der Nähe des Flughafens. Abends sind wir noch einmal an den Strand gefahren, haben die letzten Stunden genossen und zu Livemusik lecker gegessen und unsere allerletzte Kokosnuss getrunken. Am nächsten Tag ging es mit Putu zurück zum Flughafen und nach 32 Stunden sind wir Zuhause in unsere Betten gefallen.
Bali – wir kommen wieder!