Do what you love – Vor drei Tagen hat das neue Jahr begonnen. Genau der richtige Zeitpunkt, um auf das Letzte zurückzublicken. 2016 war eins der aufregendsten und ereignisreichsten Jahre unseres bisherigen Lebens. Das ging damit los, dass ich im März mein Studium mit dem Masterabschluss beendet habe. Am 25. Juni haben wir geheiratet (der schönste Tag des Jahres), am 06. August war mein Mann Trauzeuge, am 03. September war ich Trauzeugin und am 05. November haben wir uns selbständig gemacht und unseren Laden eröffnet. Heute möchte ich euch ein bisschen über unseren Weg in die Selbständigkeit erzählen…
Und was machst du so? Ich, ähm… ich bin selbständig und arbeite zwei Tage in der Woche freiberuflich in einem tollen Unternehmen in Chemnitz und die restlichen 3 (oder manchmal auch 5) Tage bin ich Inhaberin von Bonbon Villa, einem kleinen Hochzeitsshop, wo ich gemeinsam mit meinem Mann selbstdesignte Papeterie und Dekoration verkaufe.
So oder so ähnlich lautet meist meine Antwort. Die meisten sagen: „Oh cool! Das ist ja toll.“ Andere sind eher verwirrt, weil sie sich nicht vorstellen können, was genau ich mache und warum ich das mache.
Angefangen hat wohl alles mit meinem Germanistikstudium. Nach dem Abitur ist es mir sehr schwer gefallen, mich für ein Studium zu entscheiden, weil ich nicht wusste, was ich werden will. Einigen von euch ging es vielleicht auch so. Germanistik erschien mir das kleinste Übel und ich muss sagen, dass mir mein Bachelorstudium auch sehr viel Spaß gemacht hat.
Im Master hat sich das dann geändert. Die Angst vor der beruflichen Zukunft wurde immer größer und ich wusste überhaupt nicht, wohin die Reise gehen soll. Mein Studium hat mich keinesfalls befähigt, in einem bestimmten Job zu arbeiten (wie es beispielsweise bei Lehramt der Fall ist), sondern eher dazu, kreativ zu sein und selbst zu bestimmen, was für eine berufliche Richtung man ergreifen will. Das ist nicht unbedingt immer schön, denn wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Sicherlich hab ich jede Menge gelernt, vor allem auch viele Dinge die ich jetzt gut gebrauchten kann (siehe: Wie schreibe ich einen Blogbeitrag…), trotzdem fühlte ich mich irgendwie hilflos. Nach meinem Abschluss hab ich ein halbes Jahr „normal“ gearbeitet und Ende August dann meine Festanstellung gekündigt. Für manche bewundernswert, für andere völlig verrückt und für mich ein großer Schritt zur Erfüllung unseres Traums.
Den Wunsch, mehr Zeit in Bonbon Villa zu stecken und mich selbst zu verwirklichen, habe ich schon längere Zeit. Wieso nicht einfach mal was wagen, ein Risiko eingehen und den eigenen Traum einfach ausleben? Gesagt getan! Wir haben lange darüber nachgedacht, alle Risiken abgewägt, kalkuliert und unsere Chancen auf dem Hochzeitsmarkt in Deutschland und vor allem Sachsen abgeschätzt. Das Ergebnis kennt ihr ja… Uns gibt`s jetzt nicht mehr nur online und irgendwie nebenbei, sondern voll und ganz natürlich weiterhin online, aber auch in einem kleinen süßen Hochzeitslädchen in Chemnitz. Wir wollten etwas Neues und Individuelles, was es in Chemnitz und Umgebung so noch nicht gibt. Einen Laden, in dem man eben mal nicht fast alles findet, sondern Dinge, die eine Hochzeit außergewöhnlich machen und von der Masse abheben.
Die Idee mit dem Laden ist uns bei der Vorbereitung unserer eigenen Hochzeit gekommen. Wir haben einen ausgefalleneren Geschmack und zudem sind wir beide noch ziemlich perfektionistisch. Dass wir unsere Papeterie selbst gestalten, war ja sowieso klar, aber auch bei der Dekoration haben wir jede Menge Zeit investiert und überall auf der Welt bestellt, um zu bekommen, was wir wollten. Deshalb gibt es bei uns im Laden nicht nur Einladungskarten und Co, sondern auch ausgewählte Hochzeitsdekoration. Und wenn ihr etwas wollt, was wir noch nicht haben, sind wir euch gern bei der Suche behilflich.
Do what you love!
Lebe deinen Traum! Ich träume gern, schon immer. Außerdem will ich mehr vom Leben als einen Job, in dem ich unzufrieden bin oder nicht weiterkomme. Ich will etwas wagen und versuchen, mein Leben so zu gestalten, wie es mir gefällt. Und ich bin von ganzem Herzen dankbar, dass Robert und ich uns da so einig sind, beide an einem Strang ziehen und uns gegenseitig unterstützen. Klar bedeutet das am Anfang vielleicht Verzicht, der Arbeitstag ist definitiv nicht 16 Uhr vorbei und das Wochenende oftmals auch nicht frei, aber das ist es uns Wert. Denn wer tut, was er liebt, der muss nicht 16 Uhr nach Hause gehen.
Ein weiterer großer Wunsch von uns ist es, die ganze Welt zu entdecken und so viel wie möglich zu Reisen. Darauf werden wir wohl erst mal ein kleines Weilchen verzichten. Aber hoffentlich nicht zu lang, denn irgendwie werden wir die Selbstständigkeit mit Bonbon Villa und das Fernweh schon noch verbinden. Man weiß nie, was die Zukunft bringt, aber ich bin mir sicher, dass wir immer einen Weg finden werden, unsere Träume zu verwirklichen.
Dazu will ich euch auch Mut machen. Mut, einfach mal was zu wagen und ein Risiko einzugehen. Raus aus dem Alltagstrott und rein ins Abenteuer. Einen besonderen Traum hat jeder von uns und manchmal träumen wir einfach nur, ohne uns aufzuraffen und alles dafür zu tun, dass dieser Traum wahr wird. Man lebt nur einmal! Also los, sitz nicht weiter auf dem Sofa rum und lass dich nicht vom Alltag runterziehen. Jeder hat sein eigenes Leben in der Hand und ist dafür verantwortlich.
Was ist dein Traum?